Sonntag, 7. Oktober 2012
14th Continental Regiment
Das 14th Continental Regiment wurde im Mai 1775 in Marblehead, Massachusetts, als Miliz Regiment gegründet. Der Schiffeigner John Glover finanzierte und stellte das Miliz-Regiment auf. Zu Beginn hieß das Regiment Marblehead Regiment oder Glover Regiment. Die meisten Männer waren Seeleute und Fischer und trugen ihre seemäßige Kleidung, bis das Regiment in die Kontinentalen Armee überstellt wurde. Im Januar 1776 wurde das Regiment in das 14th Continental Regiment umgewandelt und bekam die hier gezeigte Uniform.
Die "Marbleheaders" waren ein sehr diszipliniertes Regiment. Das Regiment errang unsterblichen Ruhm, als sie ausgewählt wurden, am Heiligenabend 1776 die Kontinental Armee über den zugefrorenenen Delaware überzusetzen und so den Überraschungsangriff von Washington bei Trenton zuermöglichten. Mehr zur Schlacht von Trenton: Schlacht von Trenton
Die Figuren sind von Foundry Miniatures und die Fahnen sind GMB Design.
Samstag, 29. September 2012
British Grenadier - Von Regelbüchern und schlechten Würfeln
Genau eine Woche nach unserem legendären Kavallerie Spiel
trafen wir uns erneut bei Sven. Diesmal stießen die beiden Kommandeure
Stefan und Sorandir noch zu uns.
Das Szenario war wieder äußerst gelungen. In einer kleinen Ansiedlung, die aber in vortrefflichster Art und Weise von einem Weidezaun umgeben war, der den dahinter stehende Einheiten auch Deckung verschaffte, stand ein Großteil der britischen Einheiten.
Den Amerikanern war es nämlich gelungen Benedict Arnold gefangen zu nehmen. Direkt vor dem Gasthaus „The Swan“ fand das Verhör statt.
Eine solche Schande konnten die Amerikaner natürlich nicht zulassen. Zu diesem Zeitpunkt war ihnen Arnold noch wichtig – sein Portrait hing in Westpoint; erst später sollte es dann endgültig abgehangen werden - , und sie beschlossen ihn zu befreien.
Die zweite Brigade der Briten stand an deren linken Flügel. Auf der Straße, die die beiden Brigaden trennte, hatte die britische Kavallerie Aufstellung bezogen; es handelte sich um die 6. Dragoons, die allerdings nach unserer letzten Schlacht den internen Ehrennamen „The Fifth Guards“ bekommen hatten.
Gleichzeitig befanden sich noch die hessischen Truppen mit einem Wagentross und Artillerie auf dem Weg ins Lager.
Die Amerikaner nahmen in den angrenzenden Wäldern Aufstellung und machten sich bereit. Die „Hunting Shirt“ Brigade am rechten Flügel, unterstützt von der Artillerie. In der Mitte stand die Kavallerie. Am linken Flügel die Masse der amerikanischen Infanterie.
Zu Beginn des Spiels wurden die Einheiten geteilt. Sven kümmerte sich als General um seine geliebten Briten. Sorandir führte die Hessen heran. Koppi kommandierte den amerikanischen rechten Flügel und Stefan trieb den amerikanischen linken Flügel in die Schlacht.
Wie das Regelsystem es so vorsieht, begann das Ganze damit, dass wir zunächst einmal die Qualität unsere Kommandeure erwürfelten. Klar war auch, dass die amerikanische Seite einen Wurf versiebte und der Brigadekommandeur des linken Flügels schon mal als „Poor“ - -1 auf diverse Tests inkl. Moral – durch die Gegend ziehen musste.
Der anschließende Initiativwurf wurde auf gekonnte – und leider auch gewohnte – Art und Weise von General Koppi verloren. Toll.
Na noch bedeute das nicht viel. Die Hessen begannen sich zu formieren und nach vorne zu rücken; die Briten machten ein paar interne Verschiebungen entlang der Front.
Als die Amerikaner an die Reihe kamen, beschlossen diese mit ¾ der Armee nach vorne zu stürmen. Nur der äußerste rechte Flügel blieb ruhig und hielt sich in den Wäldern versteckt.
Man hatte ja in dem letzten Schlachtbericht etwas von einem kopflosen Hessen gehört, na und seitdem hatte man halt irgendwie Angst. Einfach nur Angst.
Die amerikanische Artillerie schien auch noch etwas zu zittern, denn die zwei Kanonen trafen nichts. Weniger als nichts. Die waren mehr als flüssig. Sie waren überflüssig.
Man ballerte sich fröhlich durch die Runden, völlig ineffektiv. Diesen Schuh musste sich General Koppi anziehen, war es doch sein Würfelergebnis, das die Leistung der Amerikaner an dieser Stelle so schmälerte.
Auch toll war die amerikanische Kavallerie: Das Wort Kavallerie kommt ja von Cavallo. Also von dem Tier mit dem man reiten kann. Würde sich das Wort vom italienischen Wort kämpfen ableiten, hieße sie ja Kombatterie. Was schloß die amerikanische Kavallerie daraus???
Man ritt, aber man kämpfte doch nicht. Die vier Runden, bevor sie dann floh, sind schnell beschrieben. Eine Gerade nach vorne, dann eine Pirouette nach links. Dann nach vorne. Dann eine Pirouette nach rechts. Da hatten wir dann schon 3 DP, lugten aus dem Wald, liefen vor die amerikanische Artillerie und bähmmmmmm… hatten Verluste, bekamen Angst und ritten vom Schlachtfeld.
For those about to rock. We salute you.
Also man muss ja schon kritikfähig sein: General Koppi hatte wirklich seine Führungsqualitäten für Kavallerie und Artillerie bewiesen. Ich denke General Stefan dachte insgeheim, wäre doch Koppi da vorne im Verhör und Arnold an meiner Seite. Ich würde ihm sogar versprechen sein Bild wieder in West Point aufzuhängen.
Na egal. Stefan prügelte seine Infanterie nach vorne und griff die feindliche Kanone und die daneben stehende Infanterie an.
Die ersten Attacken konnten abgewehrt werden, aber irgendwann klappte es dann doch und die Kanone musste sich zurückziehen; ebenso die britische Einheit am äußersten rechten Flügel. Das liest sich jetzt sehr schnell, aber in Wahrheit zog sich der Nahkampf über mehrere Runden hin. Über so viele Runden, dass die Spieler sogar Zeit bekamen mal ins Regelbuch zu schauen und dabei festzustellen… Upps. Die Nahkampfregeln sind ja doch etwas anders.
Am Ergebnis hätte dies aber nichts geändert.
Das Problem an der ganzen Nummer war halt nur, dass die Briten die Lücke direkt wieder mit Infanterie schließen konnten, und somit der Durchbruch nicht gelang.
Mittlerweile hatten die anstürmenden amerikanischen Einheiten auch schon so viele DP’s und Verluste gesammelt, dass sie gar nicht mehr in der Lage waren, über die Zäune zu klettern und den Angriff ins feindliche Lager zu tragen.
General Koppi sagte dann: „Hm, Stefan. Das war jetzt nicht der Knaller.“ Aus dem sich daraufhin über der Spielplatte erhebenden Atompilz, der mich kurz blendete, drang eine sonore Stimme heraus: „ Sag ich was dazu, wie DU würfelst.“
Irritiert schaute ich nach hinten, nach oben und zur Seite. Ich weiß bis jetzt nicht, wo die Stimme herkam. Aber; man hatte mich erwischt. Hochmut kommt vor dem Fall, und betreten senkte ich mein Haupt.
Denn im gleichen Moment wurde meine Mitte zerpflückt. Zwei Einheiten waren tapfer nach vorne marschiert, na und ich dachte, da unterstütz ich doch mal Stefan. Als mir dann aber die britische Kavallerie immer näher kam, bildete ich quasi eine V Formation, um auch gegen die Kavallerie zu bestehen.
Was ich völlig unterschätzt hatte: Sorandir, der gewiefte Spielefuchs, der es ja im Normalfall gewohnt ist im MINIMUM 15 Brigaden im Spiel zu kommandieren, war natürlich mit den paar Hessen völlig unterfordert. Deshalb lernte er auch während des Spiels – waren es drei oder vier ? - Regelbücher auswendig und gab sich dadurch den Nimbus des völlig über den Wasser schwebenden Feldherrn. Weit gefehlt. Alles Taktik.
Ganz genau wusste er, wo er war. Ganz präzise bewegten sich die Hessen. Sie bedrohten meine Flanke, fielen dem V gemeinsam mit der Kavallerie in die Seite und peng, die nächste Einheit der Amerikaner floh.
Egal. Sorandir schnappte sich Regelbuch Nr. 5, las ein paar Seiten, würfelte parallel, drehte die hessischen Jäger ein und griff die Artillerie an.
Die konnten den Jägern zwar noch eine Base wegschießen, den sich anschließenden Nahkampf verloren sie allerdings.
An dieser Stelle beschlossen wir das Spiel zu beenden. Die amerikanische Mitte war zerbrochen; die hessischen Truppen noch nahezu in perfekter Ordnung.
Der linke britische Flügel war nur auf der Stelle getreten. Die britische Kavallerie beherrschte die Mitte des Schlachtfeldes und hatte die letzte verbliebene Einheit zurückgeschlagen.
Na und der Zaun und die Siedlung waren immer noch heiß umkämpft.
Das Ergebnis war ziemlich deutlich.
Diesmal war der Spielverlauf zäher, als bei den letzten beiden Malen. Das lag sicherlich daran, dass sich durch den Szenarioverlauf sehr schnell Nahkämpfe entwickelten, diese hin- und her wogten, aber keine direkte Entscheidung brachten. Am anderen Flügel dauerte es sehr lange bis die Hessen ins Schlachtgeschehen eingreifen konnten. Immerhin mussten sie um ein Waldstück herum marschieren, und die sich darin befindlichen Amerikaner verhielten sich einfach still, um einen Überraschungsnagriff zu lancieren, der allerdings in die Hose ging.
Interessant an BG ist einfach, dass sich durch unterschiedliche Szenarien immer wieder neue Varianten ergeben, die im Vorfeld nicht klar zu erkennen sind. Das Spiel entwickelt sich somit über Stunden.
Na jedenfalls freue ich mich schon auf den nächsten Spieltag im Oktober. Vielleicht in der gleichen Runde: Sorandir hat noch ein paar Bücher vor sich, Sven malt Häuser an, Stefan lernt die Nahkampfregeln auswendig, damit da mal alles klar ist, na und ich lerne die nächsten zwei Wochen würfeln.
Nachtrag: Da Benedict Arnold fast 4 Stunden verhört worden war, hatte er sich entschlossen bei den Briten zu bleiben, denn eigentlich war diese Tea Time Nummer doch sehr nett, na und alle möglichen Offiziere hatten doch Interesse an ihm gezeigt. Außerdem hatte man ihm irgendwas von 20.000 $ erzählt. Na und vielleicht, vielleicht war es ja unsere Langsamkeit, die ihn zu diesem Schritt bewegt hat.
DANKE AN KOPPI FÜR DEN BERICHT!
Donnerstag, 27. September 2012
Rhode Island Artillerie
Das volle Name war "Rhode Island Train of Artillery" und wurde ende 1774 gebildet. Es war einige wenigen gut ausgebildeten und ausgerüsteten Milizeinheiten zum Beginn des Krieges. Mit den Beginn des Krieges trat es der Continental Armee bei und diente auf verschiedenen Schlachtfeldern, u.a. in der Schlacht von Long Island..
Das besondere an diesem Regiment war die eher untypische Kopfbedeckung, was der Kopfbedeckung der leichten Infanterie nachempfunden war. Die Uniformsfarbe setzte sich aus einem braunen Rock mit roten Aufschlägen, sowie weisser Weste und Hosen. Das Lederzeug war braun und der Offizier schwarz gehalten.
Die Modelle sind von Perry Miniatures.
British Grenadier - Fünf auf einem Streich
Nach einer fast zweimonatigen Sommerpause war es letzten Mittwoch wieder soweit. Die Generäle Koppi und Sven verließen Ihre strategischen Beobachtungsposten in den Schwimmbädern und an den Seen des Landes – ach wie schön ist Sommer – und widmeten sich wieder den ernsten Aufgaben Ihrer Position: Schlachten zu gewinnen bzw. zu verlieren.
Sven hatte sich wieder einmal ein sehr schönes Szenario ausgedacht.
Diesmal verlief quer über das Spielfeld eine Straße, auf der sich ein
Konvoi der britischen Armee in Richtung eines Dorfes bewegte. Die
Wagenkolonne hatte zu Ihrer Bedeckung zwei Infanterieeinheiten –
Grenadiere und leichte britische Infanterie – sowie an der Spitze eine
Kavallerieeinheit dabei.
Die restliche britische Armee war noch in Ihrem Lager inmitten eines Weizenfeldes und damit beschäftigt die Zelte abzubrechen.
Auf das Dorf bewegten sich zwei hessische Truppeneinheiten zu, die dorthin abkommandiert waren.
Was Sven nicht wusste – gut, dass ich, und ich bin mir sicher auch Sven, im Sommer aufopferungsvoll trainiert hatten, offensichtliche Sachen zu übersehen und lieber die Phantasie spielen zu lassen - , war, dass die Amerikaner im Hinterhalt lagen, und sie nicht von den Briten entdeckt werden konnten, just bis zu dem Zeitpunkt, wo die Amerikaner sich für eine Aktion entschieden. So standen die Skirmisher hinter Hügeln und Zäunen, im Wald und in Büschen. Die Linieninfanterie verhielt sich mucksmäuschenstill, ebenso die Artillerie.
Sven, der das ja alles nicht wusste, har, har, har, begann nun seine Wagenkolonne in Bewegung zu setzen. Diese marschierte unbehelligt drei Runden über das Spielfeld in vermeintlicher Sicherheit.
Als die Spitze der Abteilung schon in Sichtweite des Dorfes stand, gab der amerikanische General den Befehl zum Angriff. Die Hessen, die sich ebenfalls unbeobachtet zum Dorf bewegt hatten und sich schon freuten, weil sie so schnell voran kamen, rannten direkt vor das Rohr des amerikanischen 6 Pfünders. Gleichzeitig stellte sich Ihnen noch eine amerikanische Infanterieeinheit entgegen. Die ersten hessischen Verluste waren die Folge.
Erstaunlicherweise verpuffte allerdings das komplette Plänklerfeuer entlang der amerikanischen Front. Offensichtlich hatten die Amerikaner schlechtes Pulver geladen, heißt, es gelang Ihnen nicht irgendwelche Sechsen zu würfeln. O.K. vielleicht eine; aber die bewirkte nicht allzu viel.
Am effektivsten war eigentlich der britische Lagerkommandeur, … wenn man es aus der Sichtweise der Amerikaner betrachtet: Diesem gelang nämlich nicht die gewünschte Befehlsänderung, was zur Folge hatte, dass sich das Regiment extrem erschreckte, huch, und sofort zurückfiel. Tolle Aktion. Denn alle !!! amerikanischen Waffen waren außerhalb der Reichweite.
Na egal; die amerikanischen Torfnasen hatten auch Ihre Kanonen mit schlechtem Pulver geladen, und so flogen die Vollgeschosse kreuz und quer über das Schlachtfeld, nur nicht in die dafür vorher ausgewählten Regimenter. Sogar gegenseitig behindern, das konnten sie sich. Da durfte die eine Einheit, obwohl in kurzer Reichweite, keine Kartätschen verwenden, weil eigene Skirmisher sich vor Ihr befanden.
Die überflüssigste Aktion der Kriegsgeschichte bestand aber darin, dass eine Einheit der Plänkler direkt vor die Hufe der britischen Kavallerie sprang. Da waren sie etwas zu ungestüm, und hatten sich beim Würfeln verschätzt. Hätte man mal lieber im Regelbuch nachgeschaut, ob die Truppen auch aus Wäldern raus schießen können. Hätte, würde, wäre ist allerdings in einem solchen Moment nicht diskutabel und somit unangebracht.
Zu diesem Zeitpunkt wusste jedoch noch niemand, dass diese Aktion schlachtentscheidend war.
Na und was machte General Sven: Er befahl das Einschwenken seiner Truppen. Ganz ungewöhnlich ließ er die Kavallerie in einer schmalen Kolonnenformation einschwenken. Ungewöhnlich, weil ich zunächst mit einer Frontverbreiterung zur Linie gerechnet hatte. Die Aktion des britischen Generals war allerdings goldrichtig. Denn so verlor die Kavallerie keine Zeit und konnte direkt in die Skirmisher reinrauschen. Diese wurden überrascht und verloren direkt eine Base.
Dies hatte einen Domino Effekt zur Folge. Der Verlust der Skirmisher Einheit versetzte die Kavallerie in die Lage direkt in die Flanke der amerikanischen Artillerie zu fallen. Völlig überrascht führte diese Aktion zunächst zum „Rout“ der Artillerie, gefolgt von der direkten Vernichtung.
Die Kavallerie konnte weiter vorstürmen. Die nächste Einheit auf dem Weg war eine amerikanische Linieneinheit. Ein Würfelwurf später befand diese sich im Rout und musste sich zurückziehen.
Die Kavallerie ritt weiter. Zwar versuchte der amerikanische General noch einen Entlastungsangriff mit seiner Kavallerie in den Rücken der Briten, aber die waren schneller.
Noch eine Bewegung und zadong, rein in das New Yorker Regiment. Gleiches Ergebnis Rückzug.
Na und das durch die dahinter stehende Einheit. Das tut weh und gibt natürlich DP’s. Natürlich folgte die Kavallerie und krachte in diese Einheit.
Zwar nicht sieben, aber immerhin, FÜNF auf einen Streich. FÜNF !!!
Hier sieht man den Kommandeur der britischen Einheit, wie er im lockeren Stil eines Poloturnierreiters in die Kamera grüßt.
Na und wie begrüßt und verabschiedet man einen guten Reiter in Deutschland ????
http://www.youtube.com/watch?v=5VYZf1JOOQk
Da nutzte es auch gar nichts mehr, dass die Amerikaner am rechten Flügel ein britisches Regiment in die Flucht schlagen konnten, nutzte es gar nichts mehr, dass das hessische Linienregiment die Flucht ergriff.
Mir kam das alles so vor, als wenn Sven unbedingt seinem Lieblingsgeneral, dem großen Alexander nacheifern wollte. Wie am Granikos und bei Gaugamela hackte sich da die Kavallerie durch. Wie steht es so trefflich im Wikipedia Bericht zur Schlacht am Granikos: „Reiterei ist eine Angriffswaffe und nicht zur Abwehr von Fußtruppen geeignet.“
Ich glaube ja, dass Sven diesen Wikipedia Artikel heimlich gelesen hat. War er doch in der Sommerpause auf einem WAB Turnier, dieser Schuft. Sogar mit seinen Makedonen. Vielleicht war ja nur ich im Schwimmbad. Vielleicht war er ja in einem Sommercamp zur Optimierung von Reitkünsten. Ich weiß es nicht.
Na jedenfalls ist wieder einmal eines der unumstößlichen Gesetze von BG umgestoßen worden: Das Zitat „Kavallerie bewirkt eh nichts“ ist Vergangenheit. Vielleicht hatten wir ja die ganzen Spiele vorher die Reiterei einfach taktisch falsch gespielt.
Ich glaube, wenn ich Sven in dieser Woche nach dem Geheimnis seines Erfolges fragen werde, wird er nicht, mit oh-yeah (Filmliebhaber wissen, was ich meine ), sondern mit dem legendären Satz Alexanders antworten:
„Indem ich nichts aufschob.“ (Lauffer, Alexander der Große).
P.S. Vielen Dank an Koppi für den tollen Bericht
Die restliche britische Armee war noch in Ihrem Lager inmitten eines Weizenfeldes und damit beschäftigt die Zelte abzubrechen.
Auf das Dorf bewegten sich zwei hessische Truppeneinheiten zu, die dorthin abkommandiert waren.
Was Sven nicht wusste – gut, dass ich, und ich bin mir sicher auch Sven, im Sommer aufopferungsvoll trainiert hatten, offensichtliche Sachen zu übersehen und lieber die Phantasie spielen zu lassen - , war, dass die Amerikaner im Hinterhalt lagen, und sie nicht von den Briten entdeckt werden konnten, just bis zu dem Zeitpunkt, wo die Amerikaner sich für eine Aktion entschieden. So standen die Skirmisher hinter Hügeln und Zäunen, im Wald und in Büschen. Die Linieninfanterie verhielt sich mucksmäuschenstill, ebenso die Artillerie.
Sven, der das ja alles nicht wusste, har, har, har, begann nun seine Wagenkolonne in Bewegung zu setzen. Diese marschierte unbehelligt drei Runden über das Spielfeld in vermeintlicher Sicherheit.
Als die Spitze der Abteilung schon in Sichtweite des Dorfes stand, gab der amerikanische General den Befehl zum Angriff. Die Hessen, die sich ebenfalls unbeobachtet zum Dorf bewegt hatten und sich schon freuten, weil sie so schnell voran kamen, rannten direkt vor das Rohr des amerikanischen 6 Pfünders. Gleichzeitig stellte sich Ihnen noch eine amerikanische Infanterieeinheit entgegen. Die ersten hessischen Verluste waren die Folge.
Erstaunlicherweise verpuffte allerdings das komplette Plänklerfeuer entlang der amerikanischen Front. Offensichtlich hatten die Amerikaner schlechtes Pulver geladen, heißt, es gelang Ihnen nicht irgendwelche Sechsen zu würfeln. O.K. vielleicht eine; aber die bewirkte nicht allzu viel.
Am effektivsten war eigentlich der britische Lagerkommandeur, … wenn man es aus der Sichtweise der Amerikaner betrachtet: Diesem gelang nämlich nicht die gewünschte Befehlsänderung, was zur Folge hatte, dass sich das Regiment extrem erschreckte, huch, und sofort zurückfiel. Tolle Aktion. Denn alle !!! amerikanischen Waffen waren außerhalb der Reichweite.
Na egal; die amerikanischen Torfnasen hatten auch Ihre Kanonen mit schlechtem Pulver geladen, und so flogen die Vollgeschosse kreuz und quer über das Schlachtfeld, nur nicht in die dafür vorher ausgewählten Regimenter. Sogar gegenseitig behindern, das konnten sie sich. Da durfte die eine Einheit, obwohl in kurzer Reichweite, keine Kartätschen verwenden, weil eigene Skirmisher sich vor Ihr befanden.
Die überflüssigste Aktion der Kriegsgeschichte bestand aber darin, dass eine Einheit der Plänkler direkt vor die Hufe der britischen Kavallerie sprang. Da waren sie etwas zu ungestüm, und hatten sich beim Würfeln verschätzt. Hätte man mal lieber im Regelbuch nachgeschaut, ob die Truppen auch aus Wäldern raus schießen können. Hätte, würde, wäre ist allerdings in einem solchen Moment nicht diskutabel und somit unangebracht.
Zu diesem Zeitpunkt wusste jedoch noch niemand, dass diese Aktion schlachtentscheidend war.
Na und was machte General Sven: Er befahl das Einschwenken seiner Truppen. Ganz ungewöhnlich ließ er die Kavallerie in einer schmalen Kolonnenformation einschwenken. Ungewöhnlich, weil ich zunächst mit einer Frontverbreiterung zur Linie gerechnet hatte. Die Aktion des britischen Generals war allerdings goldrichtig. Denn so verlor die Kavallerie keine Zeit und konnte direkt in die Skirmisher reinrauschen. Diese wurden überrascht und verloren direkt eine Base.
Dies hatte einen Domino Effekt zur Folge. Der Verlust der Skirmisher Einheit versetzte die Kavallerie in die Lage direkt in die Flanke der amerikanischen Artillerie zu fallen. Völlig überrascht führte diese Aktion zunächst zum „Rout“ der Artillerie, gefolgt von der direkten Vernichtung.
Die Kavallerie konnte weiter vorstürmen. Die nächste Einheit auf dem Weg war eine amerikanische Linieneinheit. Ein Würfelwurf später befand diese sich im Rout und musste sich zurückziehen.
Die Kavallerie ritt weiter. Zwar versuchte der amerikanische General noch einen Entlastungsangriff mit seiner Kavallerie in den Rücken der Briten, aber die waren schneller.
Noch eine Bewegung und zadong, rein in das New Yorker Regiment. Gleiches Ergebnis Rückzug.
Na und das durch die dahinter stehende Einheit. Das tut weh und gibt natürlich DP’s. Natürlich folgte die Kavallerie und krachte in diese Einheit.
Zwar nicht sieben, aber immerhin, FÜNF auf einen Streich. FÜNF !!!
Hier sieht man den Kommandeur der britischen Einheit, wie er im lockeren Stil eines Poloturnierreiters in die Kamera grüßt.
Na und wie begrüßt und verabschiedet man einen guten Reiter in Deutschland ????
http://www.youtube.com/watch?v=5VYZf1JOOQk
Da nutzte es auch gar nichts mehr, dass die Amerikaner am rechten Flügel ein britisches Regiment in die Flucht schlagen konnten, nutzte es gar nichts mehr, dass das hessische Linienregiment die Flucht ergriff.
Mir kam das alles so vor, als wenn Sven unbedingt seinem Lieblingsgeneral, dem großen Alexander nacheifern wollte. Wie am Granikos und bei Gaugamela hackte sich da die Kavallerie durch. Wie steht es so trefflich im Wikipedia Bericht zur Schlacht am Granikos: „Reiterei ist eine Angriffswaffe und nicht zur Abwehr von Fußtruppen geeignet.“
Ich glaube ja, dass Sven diesen Wikipedia Artikel heimlich gelesen hat. War er doch in der Sommerpause auf einem WAB Turnier, dieser Schuft. Sogar mit seinen Makedonen. Vielleicht war ja nur ich im Schwimmbad. Vielleicht war er ja in einem Sommercamp zur Optimierung von Reitkünsten. Ich weiß es nicht.
Na jedenfalls ist wieder einmal eines der unumstößlichen Gesetze von BG umgestoßen worden: Das Zitat „Kavallerie bewirkt eh nichts“ ist Vergangenheit. Vielleicht hatten wir ja die ganzen Spiele vorher die Reiterei einfach taktisch falsch gespielt.
Ich glaube, wenn ich Sven in dieser Woche nach dem Geheimnis seines Erfolges fragen werde, wird er nicht, mit oh-yeah (Filmliebhaber wissen, was ich meine ), sondern mit dem legendären Satz Alexanders antworten:
„Indem ich nichts aufschob.“ (Lauffer, Alexander der Große).
P.S. Vielen Dank an Koppi für den tollen Bericht
Montag, 24. September 2012
3. New Yorker Regiment
Der Staat New York stellte im Jahre 1775 vier Regimenter für die Kontinental-Armee auf, die alle in der Nord-Armee diente. Der Aufstellungzeitraum der vier Regimenter war von Juni - August 1775. Jedes der Regimenter hatte zu Beginn eine eigene Uniformfarbe. Das 3. New Yorker Regimenter war mit grauen Röcken, mir grünen Aufschlägen, ausgestattet.
Das Regiment nahm zu Beginn an der Invasion von Kanada teil, wo es bis zum April 1776 blieb. Danach wurde es nach New York abkommandiert. Hier diente es in der Brigade von Alexander McDougalls, diese war ein Teil der Armee die an der New York Kampagne von General Washington teilnahm. Es nahm u.a. an der Schlacht von White Plains teil, wo es eine wichtige Aufgabe übernahm. Die Brigade von McDougalls verhinderte das am Chattertons Hill, ein Flankenangriff auf die zurückziehende Amerikanische Armee durchgeführt wurde und somit sich Washington zurückziehen konnte.
Ein Teil des Regimentes nahm auch an der Schlacht von Trenton teil, wo es zu einem empfindlichen Schlag gegen die Britische Armee kam. Das Regiment machte seinen Dienst im nördlichen Territorium. Wo es auch bei der Schlacht von Oriskany teilnahm. Im Jahre 1778 wurden die vier New Yorker Regimenter in die sogenannten New York Brigade zusammengefasst. Diese nahm bis zum Ende des Krieges verschiedene Aufgaben war.
3. New Yorker Regiment (1775)
Die Modelle sind von Foundry Miniatures und die Fahne ist GMB Designs.
Dienstag, 18. September 2012
Hessen -Kasselsche Leib Regiment
Das Infanterie-Regiment wurde im Jahre 1700, als Regiment "Prinz Anhalt zu Fuß", gegründet. Im Laufe seines bestehen hatte das Regiment viele Namen. Es ging im Rahmen des Soldatenhandel unter Landgraf Friedrich II von Hessen-Kassel, im Jahre 1776, als "Infanterie Regiment Leib" nach Amerika.
Es kämpfte unter anderem im Spanischen Erbfolgekrieg, sowie im Österreichischen Erbfolgekrieg. Im Jahre 1746 ging es nach England und kämpfte dort gegen die Jakobiten unter Bonnie Prince Stuart.
Nach seiner Rückkehr aus England kämpfte es im Siebenjährigen Krieg und nahm u.a. an der Schlacht von Minden teil.
Das Regiment wurde im Jahre 1776 nach New York verschickt, wo es bis zum Ende des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges blieb. Das Regiment wurde sowohl als Garnisonregiment eingesetzt und nahm an verschiedenen Schlachte teil. Diese waren:
- White Plains 1776
- Brandywine 1777
- Germantown 1777
- Monmouth 1777
- Newport 1776-77
- Philadelphia 1777-78
- New York 1778-83
Für das Szenario "Battle of White Plains" benötige ich eigentlich nur 18 Modelle, da ich nicht gerne Figuren übrig habe, habe ich die restlichen Figuren bemalt und habe ein 24er Regiment, das ich auch für andere Szenarien einsetzen kann. Die Figuren sind von dem Regelwerk " British Grenadier" basiert, das Szenario basiert auf dem "BG Scenarios I" Band.
Die Figuren sind Perry Miniatures und die Fahnen sind vom GMB Designs.
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